Hier stellt sich unsere Bürgermeisterkandidatin Petra Zacharias vor:
Seit 2014 bin ich ehrenamtlich in der und für die Gemeinde Lüdersdorf tätig.
Als gewähltes Mitglied in der Gemeindevertretung war ich Mitglied zeitweise im Bauausschuss und Finanzausschuss, durchgängig im Amtsauschuss und seit 2019 auch gewähltes Mitglied im Finanz- und Personalausschuss des Amtes Schönberger Land.
Zehn Jahre dabei
In diesen zehn Jahren habe ich die Strukturen und Verfahrensweisen in der kommunalen Politik kennengelernt. Hilfreich war dabei mein Hintergrundwissen als studierte Politikwissenschaftlerin.
Unsere schöne Gemeinde
Unsere Gemeinde bietet etwas, was es andernorts oft nicht mehr gibt: Natur, Freiheit, Lebensqualität. Wir haben das Privileg, mitten zwischen Naturschutzgebieten zu wohnen. Wir haben dörfliche Strukturen mit einer direkten Anbindung an die Nachbarstadt Lübeck. Was fehlt ist eine moderne, auf die Bedürfnisse von Mensch und Natur angepasste Siedlungspolitik. Dazu gehört eine zeitgemäße Verkehrsplanung mit Lärmschutz, Radwegebau, öffentlichem Nahverkehr, ebenso wie eine statistisch optimierte Auslastung der sozialen Infrastruktur.
Was das konkret bedeutet
Bevor Investoren die gemeindliche Zustimmung zum Erschließen neuer Wohngebiete erhalten, sollten wir ermitteln, was in unserer Gemeinde fehlt. Investoren sind häufig bereit, auf die gemeindlichen Bedürfnisse einzugehen und Auflagen zu akzeptieren. Diese müssen nur von Seiten der Gemeinde vor der Bewilligung des Bebauungsplans klar und deutlich formuliert werden. Wie viel Zuzug wird erwartet? Welche Betreuungsplätze sind vorhanden und werden in den nächsten 10 Jahren benötigt? Welche Aufgaben für die Gemeinde ergeben sich daraus? Zum Beispiel ein weiterer Hortneubau, da ab 2026 schrittweise der Rechtsanspruch auf einen Hortplatz für Grundschulkinder eingeführt wird.
Siedlungsplanung tut not!
Die daraus zu erwartenden Kosten müssen mit in die Haushaltsplanung übernommen werden. Das geht aber nur, wenn man überhaupt eine Siedlungsplanung hat! Die Gemeindevertretung muss sich mit den Möglichkeiten der Förderung durch Bund und Land befassen. Derzeit werden z.B. mehrere Millionen aus dem Förderprogramm „Stadt und Land“ zur Verbesserung der Radwege im ländlichen Bereich nicht abgerufen. Dennoch weigert sich die CDU in Lüdersdorf ein förderfähiges Konzept zu erstellen. Dass die Belange für Radfahrende hier nicht gewürdigt werden, ist unverständlich. Ein sicheres Radwege-Angebot würden viele Menschen nutzen, gerade aufgrund der Nähe zu Lübeck. Das bringt nicht nur Gesundheit und Natur auf Trab, sondern auch das eigene Budget. Ich persönlich habe im vergangenen Jahr durch Fahrradfahren etwa 600 Euro Spritgeld gespart. Und wenn ich die nicht kassierten Knöllchen mitrechne, war die Summe noch höher. Es gibt also ökologische, aber auch ökonomische Gründe für einen Radwegeausbau.
Industriegebiet in Wahrsow – nein danke!
Seit Jahren planen der Bürgermeister und die Mehrheit in der Gemeindevertretung ein Industriegebiet in Wahrsow, ohne die Bürgerinnen und Bürger dabei einzubeziehen. Diesen Plänen, die besten Ackerboden in eine Betonwüste verwandelt würde, stehe ich kritisch gegenüber. Von Seiten der CDU wird nur der monetäre Faktor betrachtet – und selbst der ist für die Gemeinde eher zweifelhaft als gewinnbringend.
Ich stelle die Frage. Wer würde eigentlich gewinnen durch ein Industriegebiet? Oder besser: Wer wird verlieren?
Die Bewohner von Wahrsow und Lüdersdorf verlieren. Für Sie würde das Umsetzen der Pläne Lärm, Gestank, Lichtverschmutzung und LKW-Verkehr bedeuten. Und das alles 24 Stunden an 7 Tagen der Woche.
Die Feuerwehr verliert, denn ein 40 bis 100 ha großes Industrie- und Gewerbegebiet zu sichern, erfordert eine 24/7-Einsatzbereitschaft. Abgesehen von den hohen Gefahren, die durch Industrieanlagen entstehen könnten.
Die Gemeinde verliert. Nicht nur die bisherigen Kosten in Höhe von etwa 14 Millionen Euro (Angaben der LGE, Stand 2019) müssen erwirtschaftet werden, sondern auch sämtliche Folgekosten wie Straßenerhalt und Sanierung, Erweiterung des Klärwerks, Lärmschutzmaßnahmen für die Anwohner, Verlust der jährlichen Pachteinnahmen aus der Landwirtschaft, Rückbau und Energiekosten
Natur und Landwirtschaft verlieren. Heutzutage kann es sich keine Gemeinde mehr erlauben, das beste vorhandene Ackerland unwiederbringlich zu versiegeln. Denn selbst wenn es irgendwann wieder entsiegelt würde, bliebe verseuchtes Land. All die Schadstoffe, die in Luft und Wasser gehen, Mensch und Tier, die durch Lärm und Licht in Schlaf und Erholung beeinträchtig werden: Einer zeitgemäßen Entwicklung entspricht das schon lange nicht mehr.
Transparenz und Bürgerbeteiligung
Was mir besonders missfällt ist, wie hier Bürgerinnen und Bürger und ihre Anliegen systematisch außen vor gelassen werden. Weder werden sie in Planungen einbezogen, noch werden Entscheidungen oder Nicht-Entscheidungen transparent gemacht. In einigen unserer Nachbargemeinden habe ich da einen ganz anderen Umgang mit den Bürgerinnen und Bürgern kennengelernt. Dort werden regelmäßig Einwohnerversammlungen abgehalten, alle Mitbürger per Fragebogen befragt und Zusammenhänge öffentlich über verschiedene Plattformen erklärt. Bürgermeister und Bürgermeisterinnen dort verstehen sich als tatsächliche Vertreter ihrer Mitbürger und nicht als alleinig entscheidende Elite.
Offene Diskussionen ohne Fraktionszwang
Wie oft habe ich in den vergangenen zehn Jahren bei uns gehört: „Hier, in der Gemeindevertretung, wird nicht diskutiert!“ oder „Das wurde schon in den Fraktionen entschieden“. Dabei istdas höchste Entscheidungsgremium die Gemeindevertretung, und dort sollte sowohl sachlich und inhaltlich, als auch öffentlich diskutiert werden. Wir vertreten hier nicht zuerst Parteien, sondern das Wohl unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger. Es geht hier in erster Linie um die Sache und was das Beste für die Gemeinde Lüdersdorf ist. Jede Gemeindevertreterin, jeder Gemeindevertreter sollte dabei nach eigener Überzeugung und Erkenntnis entscheiden.
Keine leeren Versprechungen
Politiker versprechen vor der Wahl immer ganz viel. Das werde ich nicht tun. Was ich aber zusagen kann: Ich werde stets nach bestem Wissen und Gewissen entscheiden, ob als Gemeindevertreterin oder als Ihre Bürgermeisterin. Sie oder Ihr habt nun einen Eindruck von meiner Person und meinen Ansichten bekommen. Viele konnten meine Art der Politik in den letzten Jahren verfolgen und sehen, dass ich stets integer handelte.
Also: Sie haben die Wahl!