KANDIDAT.INNEN

Unsere Kandidierenden für die vergangene Kommunalwahl vom 9. Juni 2024 stellen sich hier in der Reihenfolge ihrer Listenplätze vor (Fotos: Nina Strugalla-D’Costa):

Petra Zacharias, Herrnburg
Bürgermeisterkandidatin, Angestellte,
Politikwissenschaftlerin (B.A.), INI-Fraktionsvorsitzende in der Gemeindevertretung, Mitglied im Amtsausschuss, Finanz- und Personalausschuss

Petra Zacharias: „Mit den Menschen, die hier leben, sprechen und auch zuhören, das ist mir wichtig. Entscheidungen und Projekte daraus ableiten und schauen, was machbar ist. Dafür steht die INI!“

In der Sonderausgabe unserer Moin zur Kommunalwahl stellt sich Petra Zacharias im Interview vor.

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Seit 2014 bin ich ehrenamtlich in der und für die Gemeinde Lüdersdorf tätig.
Als gewähltes Mitglied in der Gemeindevertretung war ich Mitglied zeitweise im Bauausschuss und Finanzausschuss, durchgängig im Amtsauschuss und seit 2019 auch gewähltes Mitglied im Finanz- und Personalausschuss des Amtes Schönberger Land.

10 Jahre dabei
In diesen 10 Jahren habe ich die Strukturen und Verfahrensweisen in der kommunalen Politik kennengelernt. Hilfreich war dabei mein Hintergrundwissen als studierte Politikwissenschaftlerin.

Unsere schöne Gemeinde
Unsere Gemeinde bietet etwas, was es andernorts oft nicht mehr gibt: Natur, Freiheit, Lebensqualität. Wir haben das Privileg, mitten zwischen mehreren Naturschutzgebieten zu wohnen. Wir haben dörfliche Strukturen mit einer direkten Anbindung an die Nachbarstadt Lübeck. Was fehlt ist eine moderne, auf die Bedürfnisse von Mensch und Natur angepasste Siedlungspolitik. Dazu gehört eine zeitgemäße Verkehrsplanung mit Lärmschutz, Radwegebau, öffentlichem Nahverkehr, ebenso wie eine statistisch optimierte Auslastung der sozialen Infrastruktur.

Was das konkret bedeutet
Bevor Investoren die gemeindliche Zustimmung zum Erschließen neuer Wohngebiete erhalten, sollten wir ermitteln, was in unserer Gemeinde fehlt. Investoren sind häufig bereit, auf die gemeindlichen Bedürfnisse einzugehen und Auflagen zu akzeptieren. Diese müssen nur von Seiten der Gemeinde vor der Bewilligung des Bebauungsplans klar und deutlich formuliert werden. Wie viel Zuzug wird erwartet? Welche Betreuungsplätze sind vorhanden und werden in den nächsten 10 Jahren benötigt? Welche Aufgaben für die Gemeinde ergeben sich daraus – z.B. ein weiterer Hortneubau, da ab 2026 schrittweise der Rechtsanspruch auf einen Hortplatz für Grundschulkinder eingeführt wird?

Siedlungsplanung tut not!
Die daraus zu erwartenden Kosten müssen mit in die Haushaltsplanung übernommen werden. Das geht aber nur, wenn man überhaupt eine Siedlungsplanung hat! Die Gemeindevertretung muss sich mit den Möglichkeiten der Förderung durch Bund und Land befassen. Derzeit werden z.B. mehrere Millionen aus dem Förderprogramm „Stadt und Land“ zur Verbesserung der Radwege im ländlichen Bereich nicht abgerufen. Dennoch weigert sich die CDU in Lüdersdorf ein förderfähiges Konzept zu erstellen. Dass die Belange für Radfahrende hier nicht gewürdigt werden, ist unverständlich. Ein sicheres Radwege-Angebot würden viele Menschen nutzen, gerade aufgrund der Nähe zu Lübeck. Das bringt nicht nur Gesundheit und Natur auf Trab, sondern auch das eigene Budget. Ich persönlich habe im vergangenen Jahr durch Fahrradfahren etwa 600 Euro Spritgeld gespart. Und wenn ich die nicht kassierten Knöllchen mitrechne, war die Summe noch höher. Es gibt also ökologische, aber auch ökonomische Gründe für einen Radwegeausbau.

Industriegebiet in Wahrsow – nein danke!
Seit Jahren planen der Bürgermeister und die Mehrheit in der Gemeindevertretung ein Industriegebiet in Wahrsow, ohne die Bürgerinnen und Bürger dabei einzubeziehen. Diesen Plänen, die besten Ackerboden in eine Betonwüste verwandelt würde, stehe ich kritisch gegenüber. Von Seiten der CDU wird nur der monetäre Faktor betrachtet – und selbst der ist für die Gemeinde eher zweifelhaft als gewinnbringend. Für mich stellt sich die Frage:

Wer würde eigentlich gewinnen mit einem Industriegebiet? Oder besser: Wer wird verlieren? Die Bewohner von Wahrsow und Lüdersdorf verlieren

Für sie würde das Umsetzen der Pläne Lärm, Gestank, Lichtverschmutzung und LKW-Verkehr bedeuten. Und das alles 24 Stunden an 7 Tagen der Woche.

Die Feuerwehr verliert, denn ein 40 bis 100 ha großes Industrie- und Gewerbegebiet zu sichern, erfordert eine 24/7-Einsatzbereitschaft. Abgesehen von den hohen Gefahren, die durch Industrieanlagen entstehen könnten.

Die Gemeinde verliert. Nicht nur die bisherigen Kosten in Höhe von etwa 14 Millionen Euro (Angaben der LGE, Stand 2019) müssen erwirtschaftet werden, sondern auch sämtliche Folgekosten wie Straßenerhalt und Sanierung, Erweiterung des Klärwerks, Lärmschutzmaßnahmen für die Anwohner, Verlust der jährlichen Pachteinnahmen aus der Landwirtschaft, Rückbau und Energiekosten

Natur und Landwirtschaft verlieren. Heutzutage kann es sich keine Gemeinde mehr erlauben, das beste vorhandene Ackerland unwiederbringlich zu versiegeln. Denn selbst wenn es irgendwann wieder entsiegelt würde, bliebe verseuchtes Land. All die Schadstoffe, die in Luft und Wasser gehen, Mensch und Tier, die durch Lärm und Licht in Schlaf und Erholung beeinträchtig werden: Einer zeitgemäßen Entwicklung entspricht das schon lange nicht mehr.

Transparenz und Bürgerbeteiligung
Was mir besonders missfällt ist, wie hier Bürgerinnen und Bürger und ihre Anliegen systematisch außen vor gelassen werden. Weder werden sie in Planungen einbezogen, noch werden Entscheidungen oder Nicht-Entscheidungen transparent gemacht.

In einigen unserer Nachbargemeinden habe ich da einen ganz anderen Umgang mit den Bürgerinnen und Bürgern kennengelernt. Dort werden regelmäßig Einwohnerversammlungen abgehalten, alle Mitbürger per Fragebogen befragt und Zusammenhänge öffentlich über verschiedene Plattformen erklärt. Bürgermeister und Bürgermeisterinnen dort verstehen sich als tatsächliche Vertreter ihrer Mitbürger und nicht als alleinig entscheidende Elite.

Offene Diskussionen ohne Fraktionszwang
Wie oft habe ich in den vergangenen zehn Jahren bei uns gehört: „Hier, in der Gemeindevertretung, wird nicht diskutiert!“ oder „Das wurde schon in den Fraktionen entschieden“. Dabei istdas höchste Entscheidungsgremium die Gemeindevertretung, und dort sollte sowohl sachlich und inhaltlich, als auch öffentlich diskutiert werden. Wir vertreten hier nicht zuerst Parteien, sondern das Wohl unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger. Es geht hier in erster Linie um die Sache und was das Beste für die Gemeinde Lüdersdorf ist. Jede Gemeindevertreterin, jeder Gemeindevertreter sollte dabei nach eigener Überzeugung und Erkenntnis entscheiden.

Keine leeren Versprechungen
Politiker versprechen vor der Wahl immer ganz viel. Das werde ich nicht tun. Was ich aber zusagen kann: Ich werde stets nach bestem Wissen und Gewissen entscheiden, ob als Gemeindevertreterin oder als Ihre Bürgermeisterin.

Sie oder Ihr habt nun einen Eindruck von meiner Person und meinen Ansichten bekommen.

Viele konnten meine Art der Politik in den letzten Jahren verfolgen und sehen, dass ich stets integer handelte.

Also: Sie haben die Wahl.

Nina Strugalla-D’Costa, Herrnburg
Lehrerin, INI-Fraktionsmitglied in der Gemeindevertretung, Mitglied im Sozialausschuss

Nina Strugalla-D’Costa: „Ich setze mich ein für den Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen – von den kleinen Dingen im persönlichen Alltag, über eine ökologische Nutzung gemeindeeigener Flächen bis hin zur Verhinderung der Zerstörung bester Ackerböden für ein Industriegebiet. Dafür steht die INI!“

Catharina Cordts, Wahrsow
Erzieherin,
INI-Fraktionsmitglied in der Gemeindevertretung

Catharina Cordts: „Für mich ist ein offenes Miteinander wichtig, um Probleme anzupacken und die Zukunft zu gestalten. Dabei müssen auch die Interessen von Kindern und Eltern berücksichtigt werden.
Dafür steht die INI!“

Dr. Christian Kier, Wahrsow
IT-Projektleiter,
Aktiver in der Freiwilligen Feuerwehr, Jagdvorstand

Christian Kier: „Als Feuerwehrmann bringe ich viele Ideen mit zur Verbesserung der besorgniserregenden Tageseinsatzbereitschaft. Und: In unserer überschuldeten Gemeinde muss jede größere Ausgabe einer kritischen Überprüfung standhalten. Dafür steht die INI!“

Rainer Pröpsting, Groß Neuleben
Umweltingenieur im Ruhestand,
INI-Vorsitzender

Rainer Pröpsting: „In meinem Berufsleben habe ich mich um den Erhalt der Trinkwasserqualität gekümmert. Auch in unserer Gemeinde müssen wir unsere natürlichen Ressourcen schützen und intakte Böden fördern, um die lebensnotwendigen Grundwasservorkommen zu schonen. Das bedeutet die Versiegelung zu begrenzen. Dafür steht die INI!“

Tillmann Ober, Schattin
Landschaftsplaner (M.Eng.),
Berufener Bürger im Bauausschuss

Tillmann Ober: „Mit meinem beruflichen Hintergrund kann ich dazu beitragen, auch die Gemeindeentwicklung umweltverträglich zu gestalten. Der Landschaftsplan muss endlich umgesetzt und weiterentwickelt werden. Alte Wege reaktivieren und Landschaft erlebbar machen: Dafür steht die INI!“

Lambert von Berswordt-Wallrabe, Palingen
Diplom-Geologe,
IT-Projektleiter

Lambert von Berswordt-Wallrabe: „Die Erde braucht den Menschen nicht. Die Menschen brauchen aber die Erde. Energie kann auf vielfältige Weise erzeugt werden – dafür müssen wir die Erde nicht zerstören. Dafür steht die INI!“

Sabine Spatzek, Herrnburg
Pressereferentin

Sabine Spatzek: „Wer wie die CDU in Häusernähe auf wertvollem Ackerland ein Industriegebiet bauen will, denkt kurzsichtig. Besonders die Menschen in Wahrsow sollten sich gut informieren, was ihnen bevorsteht.
Noch ist es nicht zu spät, die Pläne zu ändern. Dafür steht die INI!“

Thomas Böhm, Schattin
Öko-Landwirt

Thomas Böhm: „Rechtsstaatlichkeit und Transparenz statt Hinterzimmer-Gekungel, Gemeinwohl statt Klientelpolitik! Dass Ämter auch unliebsame Beschlüsse der Politik umsetzen: Dafür steht die INI!“

Bernd Koppermann, Palingen
Tischlermeister im Ruhestand

Bernd Koppermann: „Meine Anliegen: die Schaffung brauchbarer Fahrradwege in unserer Gemeinde sowie Erhalt und Instandsetzung von alter, wertvoller Bausubstanz, die unsere Region charakterisiert und erlebbar macht. Dafür steht die INI!“

Jörn Schümann, Wahrsow
Kraftfahrer

Jörn Schümann: „Beruflich fahre ich motorisiert, in meiner Freizeit und auf dem Weg zur Arbeit Fahrrad. Auf der Straße sollte nicht das Recht des Stärkeren gelten. Auch Kinder und Jugendliche brauchen sichere Wege. Dafür steht die INI!“